Rückblick 2009

Wanderung - Südspanien

Gruppenfoto vom Gipfel des Berges El Cielo

Zeichnung: Wanderer01.03. - 08.03.2009  ★  Auf dem Foto sind (von links) auf dem 1508 m hohen El Cielo: Matthias, Krista, ich und Vicente. Ausserdem ist Lars einen Tag mitgelaufen. Links im Hintergrund ist die Stadt Nerja am Mittelmeer. Wir kommen sehr gut aus, Krista ist eine besondere Bereicherung! Vicente fühlte sich allerdings nicht richtig wie in einem Team. Vielleicht haben wir ihn etwas vernachlässigt, wozu auch Sprachprobleme beigetragen haben mögen. Alle anderen sind dagegen begeistert, auch wenn sie vorzeitig abbrechen...
Tagebuch:
01.03., 14 Uhr, Nerja, meine Höhle bei der Cala Chica: Wir 5 Wanderer/innen brechen endlich auf. Feldwege. Eine alte Zuckerfabrik-Ruine. Schönes Flussbett im Barranco-Tal. Aufstieg auf den El Cielo. Auf halber Höhe entdecken wir eine Höhle, in der wir uns schlafen legen.
02.03., 7 Uhr: Es fängt an zu nieseln. Lars, der eigentlich noch mit uns den El Cielo besteigen wollte, entschliesst sich zurückzugehen. 10 Uhr, der Regen lässt nach, wir brechen auf. Krista verliert den Mut, sie fühlt sich schwach. Wir reden gut zu, und nach einem kleinen Frühstück fühlt sie sich besser. Auf dem El Cielo (s. Foto oben) ist das Wetter trocken und relativ windstill. Wir gehen weiter auf dem Kamm, sehen auf einem anderen Berg die Peña Escrita, unser nächstes Ziel. Bald kommen Wolken auf, es fängt wieder an zu regnen, und wir verlaufen uns, finden aber endlich doch die Peña Escrita, eine Art Zoo. Dort spendiert uns Matthias ein Zimmer.
03.03., es regnet immer wieder, wir bleiben auf der Peña Escrita.
04.03., 10 Uhr, Aufbruch. Wir übersteigen einen Bergkamm. Unten angekommen legen wir uns in einem Stall mit Stroh schlafen. Auf dem Boden ist Ziegen- oder Schafskot erkennbar. Das wird mich beim nächsten Mal warnen: Flöhe! In der Nacht fängt es an zu kribbeln und zu jucken.
05.03. Ab und zu Regen. Wir gehen zum Ort Otivar und kaufen etwas Essen ein. Weiter gehts nach Lentegi, jedoch über einen unsinnigen Umweg, teilweise durch Sträucher, da ich leider nicht den Rat von Vicente beachtete. Später verabschiedet sich Vicente. Er will ab Mitte März eine 2-monatige Wanderung auf dem Jakobs-Pilgerweg durch Spanien machen. Wir drei Übriggebliebene schlafen in einem alten Häuschen eines freundlichen alten Schäfers und machen ein Feuer.
06.03. Krista und Matthias verabschieden sich: Sie konnten aufgrund der Flöhe nicht schlafen, und jetzt ist es auch noch sehr stürmisch. Ich gehe alleine weiter, muss wieder einen Bergkamm übersteigen. Oben ist es so stürmisch, dass ich Acht geben muss, nicht den Abhang runterzufallen. An der anderen Seite mache ich einen längeren Abstecher nach Guajar-Alto. Übernachtung im Tal bei La Bernadilla unter einem grossen Kiefernbaum.
07.03., sonniges Wetter. Ab Velez de Benaudalla gehe ich ausnahmsweise die Autostrasse A346, jedoch gibt es weiter oben einen Wanderweg, einen "Via Pecuaria", wie ich später erfahre. Vor der Autobahnbrücke gehe ich einen Feldweg links runter, der jedoch später wieder rauf auf die Autostrasse führt. Ich schlage mich mal wieder durch Büsche auf einem ehemaligen Pfad. Als es dunkel wird, lege ich mich auf diesem einsamen Pfad schlafen.
08.03., Sonne pur. Hinter dem Stausee sehe ich unten einen Fahrweg und schlage mich durch die Büsche nach unten. Der Fahrweg geht jedoch mehrmals durch den Rio Guadalfeo, der gerade einen relativ hohen Wasserstand hat. Halbnackt durchwate ich mit einem Stock vorsichtig mehrmals die starke Strömung, das Wasser reicht mir einmal bis zur Hüfte. Mittags sehe ich Menschen und Hütten, bin beim Hippie-Dorf "El Morrion" bei Orgiva angekommen und besuche Bekannte.
Das Essen: Ausnahmsweise war dies keine reine Rohkost-Veranstaltung, weil Krista befürchtete, ohne Kochkost zusammenzubrechen. Ich ass jedoch nur Rohkost mit vielen Kräutern und fühlte mich prima. Es gab auch genug Früchte in den Tälern zu finden, so dass ich nichts zu essen für mich einkaufte.
Meine Füsse: Bis zum 07.03. ging ich stets barfuss. Da es häufig Schotterwege gab, nutzte sich die Hornhaut jedoch ab, und so schnell kann sie offenbar nicht nachwachsen. Meine Füsse wurden also empfindlicher, daher benutzte ich die letzten beiden Tage meistens Sandalen.

 

Fasten- und Rohkost-Retreat - Südspanien

20.03. - 23.03.2009  ★  5 Leute fasteten mehr oder weniger ein paar Tage. Statt wie ursprünglich geplant an einem kleinen Strand zogen wir uns in Höhlen in den Bergen zurück, wanderten und meditierten...

 

Rohkost-Gathering - Südspanien

Acro-Yoga

Zeichnung: Circle31.03. - 12.04.2009  ★  Bis zu 80 Schwestern und Brüder versammelten sich auf diesem Gathering; insgesamt kamen und gingen etwa 200 Leute. Mehr als die Hälfte kamen aus der näheren Umgebung, vor allem aus dem 50 km entferten Hippiedorf "Beneficio". Viele Teilnehmende brachten sich mit Workshops ein, nach meiner Erinnerung: Hatha-Yoga, Acro-Yoga, Thai-Massage, Meditation, Oberton-Singen, Afro-Singen, Afro-Tanzen, Rainbow-Lieder Lernen, Sprachen, Einführung in die Rohkostszene, Anastasia, Permanentes Rohkost-Rainbow, Kräuter-Wanderungen, Schnüre Herstellen, Flötenherstellung, Feuer Machen. Der Platz ist ein ruhiges, verlassenes, abgelegenes Grundstück in einem Tal. In der Ferne ist ein hoher Berg zu sehen, den ich am viertletzten Tag mit 4 Brüdern bestieg.

Ein paar Stimmen: "Hier kann ich sein wie ich bin, hier fühle ich mich angenommen und geliebt" - "Welch eine andere Welt als in der norwegischen Stadt, in der ich zuvor lebte! Hier empfinde ich mehr und mehr inneren Frieden" - "Du wachst auf, guckst aus dem Zelt, siehst den Himmel und die Wolken, hörst Stimmen, denen du dich nahe fühlst - einfach himmlisch!" - "Ich vermisse bei den Circels oft das Bewusstsein für das was wir tun. Der Circle mit dem Feuer in der Mitte ist doch ein Sinnbild fürs Rainbow" (Vorschlag: Die ersten fünf Minuten beim Essen schweigen wir!) - "Dass die Autos auf dem Rainbow-Gelände zu sehen sind, ist unüblich und stört die Atmosphäre" (ok, nächstes Mal machen wirs besser!) - "Ich wünsche mir, dass weniger Leute mit dem Auto oder gar mit dem Flugzeug kommen, und mehr mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Fahrrad, zumal die Verbindung zu Mutter Erde ja eine der Wurzeln der Rainbowbewegung ist" - "Rufino ist großartig" (Rufino ist der Landbesitzer und hat uns preisgünstig mit Obst und Gemüse versorgt) - "Das ist die wahre Rainbow-Küche: fast alles Bio und aus lokalem Anbau!" - "Die Musik ist so toll und vielseitig, und das alles selbst gemacht!" - "Das Rainbow zeigt, dass man auch ohne Drogen singen, tanzen und Spaß haben kann" - "Welcome to the Rainbow, aguacate, chirimoya" (unser Rohkost-Rainbow-song)
Rufino, der Eigentümer des Grundstücks, schreibt:
Rohkost ist mehr als Ernährung! Allein von mir habt ihr 998 kg Lebensmittel bekommen. Dieser Verbrauch fördert die ökologische Landwirtschaft und schont die Umwelt, und es fallen ausschließlich kompostierbare Abfälle an. Zugleich ist Biokost für die Gesundheit besser
als konventionelles Essen, wie ihr wisst. So schützt dieses Essen die Flora aussen und die Darmflora innen! Ich danke euch fürs Mitmachen!

Fotos (weitere hier):
Autos auf dem Rainbow Feuerkreis Nach dem Essen Swimming Pool

 

Wanderung - Südspanien

Ab 01.05.2009  ★  Die Wanderung ist ausgefallen, weil sich niemand zum Mitwandern einfand.

 

Radtour Spanien - Deutschland

Mai /Juni 2009  ★  Die Radour fiel ebenfalls aus mangels Teilnehmer/innen. 

 

Rohkost-Gathering - Süddeutschland

Foto vom Gemeinschaftstarp

Zeichnung: Circle22.07. - 02.08.2009  ★  Bis zu 20 Leute versammelten sich auf diesem Gathering in der Schwäbischen Alb nahe Albstadt; insgesamt kamen und gingen etwa 40 Leute. Somit waren wir wesentlich weniger als bei den Rohkost Gatherings in Südspanien, doch dank der Gitarrenspieler/innen, dem Singen, der Schwitzhütte, den Workshops (Mantra-Tänze, Rohkost-Projekte, Vortragsberichte, Kräuterführung) und überhaupt dank allen Teilnehmenden fühlte ich mich dort sehr wohl. Auch vier Kinder waren dabei, und ihre Neckereien führten zu manchen Diskussionen. Das Wetter war wechselhaft, die Nächte für manche kühler als erwartet, denn der Platz liegt 700 m hoch. Fürs nächste Jahr (18.08. - 08.09.2010) versuchen wir einen Platz in der Nähe vom Kaiserstuhl zu bekommen - die wärmste und sonnenreichste Region Deutschlands...

 

Wanderung - Süddeutschland

Zeichnung: Wanderer02.08. - 06.08.2009  ★  Zu Anfang 6, später 5 Teilnehmer/innen brachen Sonntag abend, als der Rainbow-Platz (bei Albstadt-Laufen) spurlos aufgeräumt war, von dort auf zu einer Wanderung entlang des Hohenzollern-Alb-Wanderweges mit einigen Abkürzungen. Sonntag abend regnete es, und wir schliefen in einer Schutzhütte bei der Hossinger Leiter. Danach blieb es stets trocken; wir schliefen in den Folgenächten in Wäldern oder am Waldrand -bei fast vollkommener Ruhe und leichten Naturgeräuschen; so zu schlafen ist immer wieder wundervoll. Wir gingen über Meßstetten, Albstadt-Ebingen, Winterlingen und Straßberg. Leichte persönliche Differenzen zeigten uns die Herausforderung, mit unseren Verschiedenartigkeiten umzugehen zu lernen.

 

Radtour Basel - Südspanien

Polizeikotrolle in Frankreich

Zeichnung: Radfahrer19.09. - 19.10.2009  ★  Auf dem Foto kontrollierte ein Polizist in Südfrankreich meine Papiere, machte aber keine Bemerkungen wegen meiner spärlichen Bekleidung...
Teinehmer: Hermann aus Thüringen, der auch schon bei der Radtour 2008 mitradelte, und Herbert aus Österreich, beide sind um die 60 Jahre alt.
Ausrüstung: Hermann und Herbert haben gute Mountainbike-Räder, ich ein altes Schweizer Rad, das ich geschenkt bekam. Ich denke, es fährt fast genauso gut (ein wenig eiert es hinten), jedenfalls fällt es mir nicht schwer, mitzuhalten. Teilweise habe ich zu viel Essensvorräte und Kleidung (Sorge vor Kälte) mitgenommen, man braucht wirklich nur wenig zu dieser Zeit! Aus Sicherheitsgründen will ich diesmal mit Sandalen fahren, benutze sie auch einen Tag, finde das dann aber so unbequem, dass ich den Rest der Tour wieder barfuss fahre.
Essen: Konsequente Rohkost. Hermann lebt praktisch nur von selbstgesammelten Früchten, Nüssen und Kräutern, Herbert kauft öfter mals Obst ein, und ich wähle einen Mittelweg und kaufe nur wenig ein. Wichtig erscheint mir darauf zu achten, nicht zu viel süsses Obst (Feigen, Datteln...) zu essen, dafür viel Wildkräuter - was auch so einigermassen gelingt. Jedenfalls fühlen wir uns sehr gut damit.
Wetter: Wir haben viel Glück: Nur einmal regnet es tagsüber nennenswert, nachts fällt auch kaum Wasser von oben. Auch ist es angenehm warm.
Tagebuch: SA, 19.09. 10 km.
Schlafplatz in Frankreich bei einem Teich unter grossen Fichten
SO, 20.09. 97 km, vormittags Regen
27 km hinter Montbeliard in einem Buchenwald
MO, 21.09. 116 km.
Hinter Rans nahe der Doubs am Rande einer Wiese unter einer Esche
DI, 22.09. 103 km. Herberts Gepäckträger fällt herunter, eine Schraube hat sich gelöst.
Vor Simandre in einem Birkenwäldchen
MI, 23.09. 88 km, sonnig. Vormittags in Tournus Internet.
Nachmittags habe ich leichte Knieschmerzen, doch nach meinen bisherigen Erfahrungen gehen die nach einiger Zeit während der Radtour von selbst weg.
Hiter Francheleins, am Feldrand unter Eichenbaum
DO, 24.09. 89 km, sonnig. Morgens hat Herrmann einen Plattfuss im Doppelpack. Keine Knieschmerzen mehr.
Vor Lucinay, unter einer Wildkirsche o. ä.
FR, 25.09. 112 km, wolkig, Rückwind.
Bei St. Perary, in einem Eichenwald neben einer Weinplantage.
SA, 26.09. 94 km, Herberts Rad hat morgens einen Plattfuss, nachmittags in Montelimar Internet.
Hinter Donzere, am Wiesenrand unter einem Walnussbaum
SO, 27.09. 121 km, sonnig. Unser Beitrag zur Bundestagswahl - die längste Tagesstrecke der Radtour! In Meynes suchen wir vergeblich nach einem Avocadobaum (s. Nachlese 2006, Radtour).
Vor Generác, in einem Pinienwald
MO, 28.09. 111 km, sonnig.
Einige km hinter Sete am Strand, aus Sorge vor der Schutzpolizei schlafen Herbert und Herrmann ohne Zelt
DI, 29.09. 77 km. Da die vergangene Nacht Tau fiel, trocknen wir unsere Sachen und brechen erst 9,30 Uhr auf statt, wie an den anderen Tagen, 8,45 Uhr.In Agde kleiner Unfall am Kreisverkehr: Eine Autofahrerin missachtet Herberts Vorfahrt, Herbert stürzt, kommt aber mit Schürfwunden davon. Die Autofahrerin hilft ihm auf und fährt recht bald weiter. Anschliessend hat Herrmann einen doppelten Plattfuss.
Unter Narbonne am Kanal, unter einem Platanenbaum
MI, 30.09. 102 km.
Vor Banyuls, nahe der spanischen Grenze, lärmgeschützt durch einen Berg, unter freiem Himmel
DO, 01.10. 105 km. Mittags setzt Herrmann sich ab. Er möchte schneller voran kommen, ausserdem herrscht zwischen ihm und Herbert (und auch etwas mir) Kühlwetterlage. Herbert und ich fahren zu zweit weiter.
Vor La Bispal d'Emporda, in einer Apfelplantage
FR, 02.10. 57 km. Ich versuche eine neue Route, die laut Karte kleine Wege hat. Doch hinter La Bispal d'Emporda werden sie zu Waldwegen, steinig und viel Auf und Ab, sie eignen sich eher zum Wandern als für Fernradtouren. Vor Tossa de Mar, die einsame Bucht bei km 34, unter einer Kiefer am Rande eines Pfades
SA, 03.10. 63 km. Herbert und ich haben einen Plattfuss durch Disteln.
Vor Mataro in einem verlassenen abgedeckten Gewächshaus. Vollmond.
SO, 04.10. 52 km. Mittags Internet in Barcelona. Abends kommen beim Schlafplatz 2 Reiter vorbei; die Pferde scheuen, als sie uns sehen, einer der Reiter schimpft.
Vor Castelldefels in einem Kiefernwäldchen
MO, 05.10. 69 km.
Hinter Torredembarra auf einem Hügel unter Kiefer
DI, 06.10. 82 km. In Tarragoona entdecken wir einen spanischen Radwanderer, ca 50 km fahren wir mit ihm gemeinsam.
Vor l'Ampolla, unter Kiefer
MI, 07.10. 85 km
Vor Alcossebre, im Naturpark unter Kiefern
DO, 08.10. 77 km Am Nachmittag verliere ich an einer Kreuzung Herbert, als er vorfährt. Ich warte, doch er kommt nicht zurück. Bei Einbruch der Dunkelheit rufe ich seine Frau an, schlage auf dem Anrufbeantworter einen Treffpunkt für morgen, 10 Uhr vor und suche mir alleine einen Schlafplatz.
Vor El Grau bei Castellón de la Plana, nahe dem Strand unter einer Palme
FR, 09.10. 69 km. 10 Uhr ich warte auf Herbert. 7 Minuten später kommt er tatsächlich angeradelt. Von dem Treffpunkt weiss er aber nichts (er hat seine Frau noch nicht erreicht); er fährt aus reinem Zufall (oder nennen wir es Fügung) hier vorbei, um in der Stadt nach mir zu schauen!
Hinter Pltja de Pucol, einige Orte vor Valencia, in Strandnähe hinter Büschen. Viele Mücken.
SA, 10.10. 59 km. Mittags in Valencia Internet.
Vor Cullera auf einem verlassenen Grundstück unter einem Strauch.
SO, 11.10. 81 km
Vor Xabia (Javea) unter Kiefer
MO, 12.10. 70 km
25 km vor Alicante am Strand unter Palme
DI, 13.10. 88 km. In Alicante besuchen wir den Naturkostladen. Dann gehts wieder stadtauswärts. Am Stadtrand fahren wir auf einen Radweg in Richtung Elche. Der Radweg fürht bald in einen Entwässerungskanal! Naja, der Kanal ist durchaus befahrbar, kann ja sein, dass es dort weiter geht, wir fahren in der uns passenden Richtung weiter. Bald ist der Boden mit einer feuchten Sandschicht bedeckt, die wird immer dicker; wir kommen fast nicht mehr durch. Schliesslich endet der Kanal; vor uns befindet sich eine Betonwand; in 1,5 m Höhe gibt es ein 1 m breites Rohr, alle wände sind 2,5 m hoch. "Durch den Dreck fahre ich nicht zurück", sagt Herbert. Er klettert, fast etwas akrobatisch, in das Rohr und von dort aus aus dem Kanal heraus. Ich entlade die Fahrräder, reiche das Gepäck und die Fahrräder hoch und klettere schliesslich ebenfalls heraus. Oben sehen wir einen Kreisverkehr mit Beschilderung nach Elche, unserem nächsten Ziel. Und 2 m neben uns - ein Radweg, der aus einem Entwässerungskanal herauskommt! Einzige Erklärung: Wir hätten den Kanal in der anderen Richtung fahren sollen!
Elche ist ein Dattelparadies, es gibt mehrere Parks mit Hunderten von Dattelbäumen; einige sind so niedrig, dass wir die Naturpralienen bequem vom Baum pflücken können.
Schwierige Schlafplatzsuche: Überall wo wir anhalten fällt ein Mückenschwarm über uns her; dafür sind wir nicht ausgerüstet. In der nächsten Stadt jedoch, als es schon längst dunkel ist, finden wir zu verkaufende Gründstücke, fast frei von Mücken.
Schlafplatz in Dolores, auf einem zu verkaufenden Grundstück, unter einem mir unbekannten Baum. Viel Müll.
MI, 14.10. 83 km. Um küstennahe Berge zu umfahren, begeben wir uns einige Tage ins Landesinnere. Herbert hat bereits Sehnsucht nach einem Strand.
Hinter Los Ventorilles (Zwischen Murcia und Aguilas), auf einem verlassenen Grundstück, unter Dattelpalme.
DO, 15.10. 99 km. Weiter fahren wir im Landesinnern.
Zwischen Los Lobos und Villaricos, unter Eucalyptusbäumen.
FR, 16.10. 91 km
Vor Retamar auf einem verwilderten Grundstück, unter einer ungeschnittenen Palme.
SA, 17. 10. 49 km. Mittags in Almería Internet. Naturkostladen "Semilla Verde" in der Calle Canga-Argüelles. In Almeria finden wir rechts von dem Radweg an der Küstennahen Strasse die leckersten Datteln der Radtour: so gross wie die Medjol-Datteln, aber noch saftiger und aromatischer! Die Bäume sind recht hoch; wir arbeiten mit Stangen und anderen Mitteln... In Aguadulce stehen auch ganz viele Dattelbäume mit leckeren Früchten, einige sind bequem zu pflücken.
Hinter Aguadulce am Strand unter einem mir unbekannten Baum.
SO, 18.10. 78 km. Im Naturpark vor Almerimar fährt Herbert voraus und nimmt einen anderen Weg als ich - wir verlieren uns.Nach Verabredung per Telefon treffen wir uns 30 km eiter wieder.
Hinter La Rabita, am Strand unter freiem Himmel
MO, 19.10. 82 km. Hinter Almuñecar fährt Herbert voraus und kommt versehentlich auf die Autobahn (2 Motarradpolizisten halten ihn an, lassen ihn aber weiterfahren, als er erklärt, dass er die nächste Abfahrt wieder herunterfährt) - wir verlieren uns erneut und treffen uns am Ziel wieder der Cala Chica in Nerja. Dort erfahre ich, dass Herbert gerade das Fahrrad gestohlen wurde, als er einen Teil seines Gepäckes zur Cala Chica bringen wollte. Einen Teil des Wertes bekommt er wohl von der Versicherung zurück, das Rad selbst wird er wohl nicht mehr wiedersehen.

 

Wanderung - Südspanien

Die Berge bei Nerja, im Hintergrund der El Cielo

Zeichnung: Wanderer22.11. - 11.12.2009  ★  Einsame Berge, alternative Projekte, eine Musiksession, unbekannte Wildfrüchte, ein Schneesturm, Stadtbummeln in Granada, Höhlenbewohner/innen, heisse Naturbäder (mitunter auch gefährlich...) - eine erlebnisreiche Tour!
SO, 22.11. 14 Uhr, Cala Chica bei Nerja: 4 Leute mit Rucksäcken auf dem Rücken machen sich auf den Weg zur 3 km entfernten Aurelios Finka. Zwei von uns wollen allerdings nur einen Tag mitlaufen. Bei Aurelios Finka holen wir Alex ab, der ebenfalls mitkommt. Bald geht es aufwärts; vor uns liegt der 1507 m hohe Berg "El Cielo". Auf halber Höhe liegt eine verlassene Finka mit Mandel- und Olivenbäumen, Kaktusfeigen und ein paar Ruinen. Wir sammeln dort Mandeln, Oliven und Kaktusfeigen. Als es dunkel wird beschliessen wir, dort zu übernachten. Die beiden Tageswanderer verabschieden sich und gehen zur Cala Chica zurück.
MO, 23.11. Alex geht vor; er liebt es, früh loszugehen. Ich mag gerne erstmal im Schlafsack frühstücken. Der dritte im Bunde ist Joel - er wird in einigen Tagen 20. Die Sonne scheint, es ist windstill - ideal für die Bergbesteigung! Bis nach Afrika (manchmal ist das 200 km entfernte Riffgebirge zu sehen) reicht die Sicht allerdings nicht. Oben machen wir eine gemütliche Essenspause. Zu essen finden wir in dieser Höhe nichts, aber wir haben was mitgebracht. Weiter gehts auf dem Bergkamm auf und ab. Schliesslich sehen wir rechts unten die lang ersehnten Fahrwege, auf denen wir weitergehen. Fürs Abendseesn sammle Brombeerblätter, Disteln und (bei einer Ruine) kleine Wildmalvenblätter; mehr Wildkräuter gibt es kaum; nur noch Gewürzkräuter wie Thymian und Rosmarin, und auch die Kieferntriebe geben ein angenehmes Aroma ins Essen. Zum Schlafen meiden wir das Tal und gehen einige Meter hoch, um die Bodenkälte zu meiden. Ich lege mich unter einen Kiefernbaum, da ist der Boden recht weich (meine Isomatte ist dünn), und der Baum hält die Taufeuchtigkeit ab. Die Nacht ist kalt - im Tal sehen wir am nächsten Morgen sogar Rauhreif auf dem Gras! Ich ziehe alles an was ich habe, so reicht es gerade.
DI, 24.11. Wir wandern den ganzen Tag weiter durch das Gebirge auf Fahrwegen. Obwohl wir längere Zeit auf dem Fernwanderweg E4 gehen, treffen wir keinen einzigen Wanderer. Dafür aber Steinböcke und Bergziegen. Zu essen finden wir jetzt Hagebutten und Wildkräuter. Am Abend sehen wir endlich wieder Zivilisation: das Dorf Albuñelas. Eine Finka ist zu verkaufen; wir sammeln Granatäpfel und Wildkräuter und legen uns schlafen.
MI, 25.11. In Albuñuelas pflücken wir viele wilde Datteln vom Baum. Sie sind etwa so gross wie Oliven, und viel Fruchtfleisch gibt es nicht um den recht grossen Kern, doch es schmeckt angenehm süss. Im Laden kaufen wir Obst und Gemüse. Es folgen die Dörfer Saleres und Restabal. Nun verlassen wir den E4-Wanderweg; er führt auch nach Lanjaron, macht aber einen grossen Umweg. Am Satellitenbild schien mir bei meinen Vorbereitungen, dass man an der Nordseite vom Stausee wandern kann - und es klappt wunderbar, teils auf Fahrwegen (an 2 Stellen eher unten halten), teils auf Pfaden. Wir schlafen auf dem Bergkamm vor Béznar mit toller Aussicht. Man hört die Autobahn, doch in der Nacht werden die Geräusche vom Wind verdeckt. Die Wolken verdichten sich, in der Nacht baue ich mein Tarp auf. 3 Mal regnet es leicht.
DO, 26.11. Morgens kommt Alex zu mir und berichtet, dass Joel und er bereits unten sind; sie haben sich beim dritten Regen eine Überdachung im Dorf aufgesucht. In der Nähe finden wir einige reife Cherimoyas - ein Festmahl! In dieser Gegend sind Cherimoyas selten wegen der kalten Winternächte; diese Bäume stehen an einer Südwand. In Béznars verpassen wir den Abzweig zum See und geraten in eine Sackgasse. Wir kommen auf die Autostrasse nach Lanjarón. Bald weichen wir nördlich auf kleine Wege aus; sie sind schwierig zu finden. Einkauf in Lanjarón. Es beginnt zu nieseln; in einem überdachten Hauseingang machen wir Essenspause. Fortan bleibt es trocken. Auf dem Fernwanderweg GR 142 gehen wir nach Orgiva und kommen am Abend im Hippiedorf "El Morion" bei Bekannten an. Weil es am 29.11. viel regnen soll, wollen wir erst am 30.11. weiterziehen. In der Umgebung von Orgiva lernen wir dank meiner Bekannten interessante Menschen und Projekte kennen. Am Sonntag abend nehmen wir an einer privaten Musiksession teil, bei der ich endlich mal wieder an einem Flügel spielen kann.
MO,30.11. Mit meinen Bekannten fahren wir zu Isar und ihrem Projekt in 1600 m Höhe. Obwohl es im Winter manchmal -15 Grad hat, wachsen hier an einer Südwand leckere Kaktusfeigen! Wir helfen im Garten, nehmen am Yoga teil - und verschieben das Weiterwandern um einen Tag.
DI, 01.12. Joel entschliesst sich nicht weiterzuwandern; er möchte noch ins Benficio (wo ich leider gar nicht hinkam) und dann zurück nach Nerja. Alex und ich brechen am Nachmittag auf und folgen dem Fernwanderweg "Sulayr" GR 240. Unterwegs treffen wir einen besonders eifrigen Wanderer: Er steigt jede Woche auf den "Mulhacén", dem mit über 3.400 m höchsten Berg auf dem spanischen Festland! Bis Sonntag war der Berg schneefrei, da überlegten wir auch rüberzugehen, was wahrscheinlich sogar schneller geht als drumherum auf dem GR 240. Doch jetzt liegt da oben Schnee, da geht es nur mit Steigeisen. Das sind Spezialschuhe mit Metallzacken unter der Sohle für vereiste Flächen. Wir schlafen unter einem Baum. Der Baum hat 3 Stämme, und in der Mitte ist ein ebener Platz, in den ich gerade hineinpasse. Dennoch ist es kalt; obwohl ich alles anziehe, friere ich etwas.
MI, 02.12. Die Pfützen sind gefroren, dennoch wird uns warm mit der Bewegung. Laut Wettervorhersage besteht heute 50 % Regenwahrscheinlichkeit. Doch der Himmel ist blau; in der Sonne ist die Essenspause sehr angenehm. Nachmittags sehen wir aber eine Wolkendecke von Westen näherkommen. Sie liegt tiefer als wir; wir können von oben draufgucken! Der Blick auf die Wolken gefiel mir am Flugzeugfliegen; nun weiss ich dass es das auch in den Bergen gibt! Wenn die Wolken zu uns kommen, werden sie dann wohl den Berg hochkrabbeln? Zunächst nicht; bis zum Abend haben wir wärmenden Sonnenschein, während es im Tal wohl nur Wolken am Himmel zu sehen gibt. Und hier gibt es viele Berberitzenbeeren, die mir sehr gut schmecken; deutlich süßer als andere Sorten, die ich von Deutschland her kenne. Dazu gesellen sich einige Hagebutten und Weidornbeeren. Wir sind jetzt noch höher als letzte Nacht, auf etwa 2.200 Meter. In einer Hütte, gebaut aus Natursteinen, Holz und Plastik auf dem Dach, legen wir uns schlafen. "Die muss ein Hippie gebaut haben", meint Alex. In der Nacht schneit es ein wenig, mit kräftigen Windböen. "Was machen wir, wenn morgen früh ein Meter Schnee liegt und es schneit immer weiter?", überlegt Alex, "dann bleibt wohl nur noch, als Notsignal das Haus nebenan abzufackeln". Ich habe eine ander Idee: "Nein, dann reissen wir das Plastik vom Dach ab und fahren Bob!" Die Überlegungen gingen noch weiter...
DO, 03.12. Die Schneedecke beträgt etwa 2 cm. Doch es stürmt weiter, und ab und zu kommt noch etwas Schnee herunter. Der lässt aber bald nach, und wir gehen noch knapp 20 km auf dem Höhenwanderweg, dann biegen wir links ab in Richtung Granada. Wenige km vor den ersten Häusern lege ich mich in einer kleinen Höhle schlafen, Alex liegt in der Nähe.
FR, 04.12. Wir steuern zunächst die Burg Alhambra an, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Spaniens. Doch es ist weit bis dahin; wir kommen erst am späten Nachmittag an. Daher ziehen wir bald weiter zu den Hippie-Höhlen. Die finden wir aber nicht; wir legen uns unter Kiefernbäumen auf einem kleinen Berg schlafen.
SA, 05.12. Alex und ich gehen getrennte Wege in Granada.
SO, 06.12. Morgens besuchen wir die Hippie-Höhlen, wo wir Rachel, eine Teilnehmerin vom letzten Rohkost-Rainbow, antreffen. Mittags brechen wir auf und machen einen strammen Marsch bis zu den heissen Quellen bei Santa Fé. Wir gehen gleich ins etwa 40 Grad heisse Wasser und kommen ins Gespräch mit anderen Badenden. Als ich raus will, wird mir schwindelig, ich lehne mich an. "Der Himmel sieht ganz rot aus", doch Alex korrigiert mich: "Der ist immernoch dunkelblau!" Ich gleite langsam ins Wasser zurück, wohl in der Hoffnung dass mir dann wieder besser wird, dann erinnere ich mich noch dass ich Wasser schlucke, und fühle hinter mir Alex, der mich hochhebt. "Warst du jetzt bewusstlos?", fragt er "Ja, das war ich wohl". So hat mir Alex das Leben gerettet! Der ganze Vorgang fühlte sich gar nicht mal unangenehm an. Durch das Erlebnis hat der Tod in meinem Bewusstsein einmal mehr an Schrecken verloren. Doch versteht mich nicht falsch, ich mag gerne noch viele Jahre weiterleben... Bei solch heissen Bädern ist es wichtig, auf die Körpersignale zu hören und rechtzeitig für Abkühlung zu sorgen. Dies hatte ich versäumt; ich fühlte mich schon vorher nach Aussteigen, wollte aber nicht alleine rausgehen.
MO, 07.12. Alex verabschiedet sich, die Nächte sind ihm zu kalt, er fühlt sich ausgemergelt. Ich gehe nochmal ins Wasser, diesmal mit der nötigen Vorsicht, und mein Kreislauf macht keine Anzeichen von Schwäche. Es gibt mehrere Bäder; in einem kann man sich wunderbar vom Wasserstrahl massieren lassen. In der Umgebung campieren viele verschiedene Leute, ich komme mit einigen ins Gespräch. Am Nachmittag breche ich in Richtung Nerja auf. Unterwegs entdecke ich eine grosse Solaranlage, dort finde ich einige Wildkräuter. Ich gehe noch lägere Zeit im Dunkeln weiter, um in Ventas de Huelma einzukaufen - es gibt genau das wonach ich mich sehne: reife Avocados und Cherimoyas und eine Süsskartoffel. (In dieser Gegend gibt es wenig Früchte zu finden, und morgen ist ein Feiertag.) Anschliessend komme ich mit einem älteren Spanier ins Gespräch, der mich bewundert. Unter einem Olivenbaum lege ich mich schlafen.
DI, 08.12. - Feiertag in Spanien. Im nächsten Ort Ágron gibts in einer Riesenpfanne kostenlos Paella. Weiter gehts auf einem Feldweg, später schlage ich mich durch Büsche. Vor Fornes sammle ich viele Mandeln und knacke sie in Fornes, als Vorrat für die Tage in Nerja. Bei Nerja gibt es nämlich kaum Mandeln zu finden. Bei dieser Plantage sind auch die vielen heruntergefallenen Mandeln von guter Qualität. Ich schlafe unter einem Mandelbaum hinter Fornes.
MI, 09.12. Nun gehts wieder in die einsamen Berge, zunächst noch auf einem Fahrweg, bis zum Hauptkamm bei der "Puerta de Frigiliana" (ca. 1.250 m hoch). Dort entdecke ich (etwas links) einen mit Steinhäufchen gekennzeichneten Pfad, der zum Fahrweg am Rio Higuerón führt. Somit ist die Puerta de Frigiliana wohl die bequemste Stelle zum Überqueren der Berge in der Umgebung von Nerja: durchgehend auf Wegen oder Pfaden, und mit den geringsten Höhenunterschieden. Kurz hinter der Puerta lege ich mich auf dem Pfad unter einem Kiefernbaum schlafen. Dazu räume ich viele Steine weg und lege Kiefernnadeln aus. In dieser steinigen Gegend finde ich keinen einfacheren Schlafplatz. In der Ferne sehe ich die Lichter von Frigiliana. Hier jedoch herrscht absolute Ruhe, ich fühle mich wie zwischen Himmel und Erde.
DO, 10.12. Während ich wie immer gemütlich im Schlafsack frühstücke, sehe ich weiter unten Wolken von West nach Ost vorbeiziehen. Mal kommen sie näher, mal bleiben sie weiter weg, einmal kommen sie bis zu mir, und ich stecke im Nebel. Als der wieder vergeht und zwei Wanderer vorbeikommen, packe ich meine Sachen und richte den Wanderweg wieder her. Am Rio Higuerón schaue ich ob man durchs Flussbett laufen kann. Da entdecke ich links einen mit einem Steinhäufchen gekennzeichneten Pfad hochgehen. Die Richtung passt. Obwohl ich für den Aufstieg eigentlich keine Lust mehr habe, packt mich die Neugier, und ich gehe den Pfad. Er erstreckt sich ewig lange durch die Berge. Der Ausblick ist ja schön, doch mir wird es langweilig in dieser einsamen Gegend. Der Pfad führt ins Nachbartal, in den Rio Chillar. Dort laufe ich auf der Sekia, die Nerja mit Trinkwasser versorgt. Ich schaffe es nicht mehr bis Nerja, es wird dunkel, ich schlafe unter einem Kiefernbaum.
FR, 11.12. In der Morgenstille wird mir mal wieder bewusst, dass ich Tinnitus habe. Es ist aber erträglich. Am Nachmittag komme ich in Nerja an.
Meine Füsse: Die ersten 5 Tage bis nach Orgiva lief ich stets barfuss mit Ausnahme von drei Stunden, als mir (vor Albuñuelas) die Steine und Dornen auf dem Weg zu viel wurden. Danach benutzte ich meistens meine Sandalen. Die hatte ich im Müll gefunden, und ich musste an 2 Stellen nachnähen. "Was machst du wenn deine Sandalen oben in den Bergen ganz kaputt gehen und du nicht mehr barfuss gehen kannst?" fragte Alex. Nun, selbst wenn nur noch die Sohle vorhanden sein sollte, kann ich diese mit Schnüren provisorisch unter meine Füsse binden. Und ausserdem kann ich auch stets barfuss weitergehen, um nach unten zu kommen, es tut dann nur etwas weh und geht etwas langsamer.
Essen/Kosten: Mit 30 € ging ich in Nerja los, knapp 3 Wochen später kam ich mit 7 € wieder an - kaum mehr als 1 € täglich für Unterkunft (0 €), Essen (20 €) und Intenet (3 €)! Nach meiner Meinung käme man auch ganz ohne Essenseinkauf gut durch: In den Vorbergen gabs genug Hagebutten, süsse Berberitzen (auf dem GR 240) und Weissdorn, ansonsten getrocknete Oliven, Kaktusfeigen, Granatäpfel, Almensinas (schwarze süsse kleine Baumfrüchte bei Gránada), wilde Datteln, Kakis u.a. Und immer wieder Wildkräuter.

Wildblumenstrauss: Wildkohl, Fenchel u. a.