Rückblick 2010

Gathering - Südspanien

25.03. - 13.04.2010  ★  Zu Ostern waren wir etwa 80, insgesamt kamen und gingen etwa 300 Leute. Um zum Gathering-Platz zu gelangen, waren von der nächsten Straße 20 Minuten Fußweg über kleine Pfade zu bewältigen. Die Lebensmittel-Lieferungen bedeuteten daher allerhand Kisten-Schleppen; doch wir fanden immer genug Leute die halfen. Dank an Sam und Dani vom Naturkostladen Eco Loco in Órgiva; sie belieferten uns mit dem Auto bis zum Beginn des Fußpfades.

Den Platz bekamen wir von einer Schäferin aus dem nächsten Dorf Cañar; eine große Wiesenfläche, etwa 1400 m hoch an der Südseite der Sierra Nevada, dem höchsten Gebirge auf dem spanischen Festland, 25 km Luftlinie von der Mittelmeerküste. Daher war es dort kälter als beim Gathering vom Vorjahr; 3 mal war das Gras morgens stellenweise gefroren. Wer es nachts etwas milder wollte, schlief im Hirtenhäuschen oder im Tipi am Feuer. Auch gab es einen Tag und eine Nacht Sturm; am nächsten Morgen waren alle Zelte, die an der Windseite standen, plattgedrückt. Regen gab es nur 2 Mal wenige Tropfen. Insgesamt hat uns die Natur ein angenehmes Wetter beschert mit viel Sonne. Wir hatten eine tolle Aussicht in das Tal von Órgiva; manchmal konnten wir auch das Mittelmeer zwischen den Bergen erkennen.

Fabelhafte Musiker animierten zum Tanzen am Feuer. Es gab viele Workshops, z. B. 2 Schwitzhütten, 5 Kräuterführungen, Workshops zum Thema Kommunikation und morgens Yoga. Das Tipi stellte uns ein Bruder aus dem Beneficio zur Verfügung, ein großes mit 6 m Durchmesser. Dessen Aufbau war ein weiteres interessantes Workshop. Die Pfähle mussten mindestens 7 m lang sein; um den Aufwand zu verringern, nahmen wir nur 3, die wir von Bäumen in der Umgebung absägten. Es war nicht einfach, so lange abgestorbene stabile Pfähle zu finden, und dann der Transport durch das wilde Gebüsch... 

Beschlüsse: Am letzten Tag kamen wir zu einem Visionscircle zusammen und beschlossen:

* Im Mai/Juni 2010 machen wir ein Healing Gathering (d. h. nicht nur Rohkost) in Nordspanien
* Das Sommer-Rohkost-Gathering in Deutschland wird etwas verschoben auf den 18.08. bis 08.09.2010 (es war ursprünglich früher angesetzt; überschnitt sich jedoch mit dem europäischen Rainbow Gathering in Finnland)
* Nächstes Frühlings-Rohkost-Gathering in Südspanien: 05.04. bis 03.05.2011, möglichst in Küstennähe
* Die Foodcircles sind komplett vegan (z. B. kein Honig)
* Keine Hunde, da wir Wildkräuter vom Boden essen und die Küche stets offen ist
* Am Eingang der Gatherings machen wir zukünftig ein Infoboard

Einige Stimmen:
"Natürlich wäre es wärmer schöner. Doch insgesamt gefällt mir dieser Platz viel besser als der vom Vorjahr: mehr Platz zum Bewegen ohne Dornensträucher, Wasser direkt am Platz, die wunderbare Aussicht, die gute Luft..."
"Stürmisch und kalt, weniger Leute, kaum Kinder - mir hat es diesmal nicht gefallen" (er ging nach der Sturmnacht)
"Hallo Familie! Wir gehen plötzlich... Danke! Danke für alles. Danke für das gesunde Grünzeug, für die Süßkartoffeln... wow... Essen, Feuer, Blumen, Natur. Alles ist schön hier, jede Minute und jede Person! Wir sehen uns! Bis bald!

 Wildpflanzen, die wir auf den Kräuterführungen fanden
(Wikipedia-Infos durch Anklicken):

* Vorsicht; sehr giftig!

Wanderung - Südspanien

16.04. - 24.04.2010  ★  Nach dem Rohkost Gathering blieben einige Teilnehmer/innen noch etwas länger, andere besuchten Bekannte in den Hippiedörfern "Beneficio" und "El Morreón". Im Beneficio trafen wir uns nach drei Tagen wieder, und 17 von uns begaben sich auf eine Wanderung nach Nerja über den Wanderweg Gr 140, Lanjaron, Rio Guadalfeo und entlang der Küste. Drei weitere Teilnehmer/innen kamen zu spät; sie wanderten einen Tag später los. Ich konnte nicht mitwandern und blieb im Beneficio. Bei einem (eigentlich nur kleinen) Sprung während des vorherigen Rohkost Gatherings hatte ich mir eine Muskelverletzung in der Wade zugezogen. Ich lief einen Monat lang auf Krücken!

Die ersten Tage waren recht regnerisch, und es gab zuweilen Uneinigkeit in der Frage: Weiterlaufen oder bleiben? Und wenn die Wahl aufs Weiterlaufen fiel, war es manchmal schwierig, sich auf einen Weg zu verständigen. In Talkingcircles versuchten die Teilnehmer/innen sich zu einigen. Doch es gab auch wunderschöne Naturparadiese, eine großartige Höhle, einen freigiebigen Cherimoyabauern...

Nach 4 Tagen Berg- und Talwanderung kam endlich die ersehnte Mittelmeerküste - und dazu trockeneres Wetter und ein Wiedersehen: Die beiden Gruppen fanden sich wieder! Von nun an gab es weniger Diskussionen, die Gruppe schweizte zusammen und genoss die schönen Strände, Höhlen und Pfade entlang der Küste. Gerne wäre auch ich dabei gewesen.

Einige Tage später fanden sich zwei der Teilnehmenden zusammen und machten eine mehrwöchige anspruchsvolle Wanderung vom Beneficio über die Fernwanderwege GR 142 (über die Vorberge an der Südseite der Sierra Nevada) und GR 140 zum "Cabo de Gata", einem  grossen Naturpark nördlich von Almeria an der Küste. Die regenreichen Wintermonate hatten den Pfad stellenweise zurstört; die beiden erlebten daher einige abenteuerliche Situationen. Innerhalb dieses Naturparks "Cabo de Gata" gibt es auch den abgelegenen Strand "San Pedro" mit einigen Aussteiger/innen. Wer ihn besuchen will, muss etwa eine Stunde über Bergpfade zu Fuß gehen!

Und dann konnte auch ich wieder wandern; ich begab mich mit einer Teilnehmerin und einem Freund auf eine mehrtägige gemütlichere Bergwanderung ab dem Beneficio in dieselbe Richtung, jedoch zunächst über den europaweiten Fernwaderweg E4 / GR7. Der verläuft parrallel weiter oben über schöne Bergdörfer, Blumenwiesen, Wasserfälle und herrliche Landschaften. Später kamen auch wir auf den GR 142.

Wanderung Süddeutschland

Sonntag, 08.08., 16 Uhr   ★  auf dem Campingplatz Hüttenhof bei Rosenberg/Stuttgart: Nach einem einwöchigen Rohkosttreffen kommen 6 Frauen und 10 Männer zu einer Wanderung zusammen, machen einen "Ohm"-Kreis, besprechen unser Vorhaben, und nach einer Stunde ist Aufbruch.
20 Uhr: In einem Wald vor Abtsgmünd entschliessen wir uns zu übernachten. Eva kehrt zurück; sie ist nicht ausreichend gegen Kälte ausgerüstet.
21 Uhr: Allgemeine Überraschung; ein weiterer Wanderer ist eingetroffen! Stefan heisst er; er kam erst gegen 18 Uhr beim Campingplatz an, ist dann in die Richtung gegangen, die in der Einladung angegeben war und hat im Wald unsere Stimmen gehört.
Montag, 19 Uhr: Wir treffen ein Pärchen aus der Slowakei, das ebenfalls zu spät kam und an der Wanderung teilnimmt (sie hatten uns zuvor ihre Telefonnummer hinterlassen). Sie sind extra aus der Slowakei zu uns getrampt, um an der Wanderung teilzunehmen! (Am Mittwoch kehren sie jedoch zurück, weil sich die Tochter in der Slowakei nach ihrer Mutter sehnt.)
Dienstag: Unser Wandertempo liegt bei nur 10 km pro Tag, da sich von den 18 Leuten immer wieder jemand findet, die oder der schlapp macht oder Pause braucht. Doch wo ist das Problem? Wer mehr wandern möchte, kann ja Extratouren machen! Alle machen einen zufriedenen Eindruck. Unter uns sind auch hervorragende Sänger/innen. In Lautern ist die Kirche offen; wir geben uns ein Mittagskonzert.
Mittwoch: Wir kommen auf den Nordrand-Wanderweg der Schwäbischen Alb - zumeist ein Wanderpfad durch den Wald, ab und zu gibt es tolle Aussichten; unbedingt zu empfehlen!
Donnerstag Vormittag: Nach drei trockenen Tagen kommt jetzt die Regenprobe. Seit gestern Abend Dauerregen. Einige Teilnehmer/innen haben nasse Sachen, da ihre Ausrüstung nicht optimal ist, andere haben keine Lust mehr. Mehr und mehr Teilnehmer/innen verabschieden sich. Armin ist schon ein paar Stunden unterwegs: Er läuft die etwa 40 km zu seinem Auto am Campingplatz Hüttenhof an einem Tag mit nassen Klamotten zurück! Er ist ein Vielwanderer und hat schon viele Langstreckentouren gemacht. Übrig bleiben 8 Leute. Wir machen es uns gemütlich, besuchen uns, lesen... Der Regen lässt nach; gegen 13 Uhr brechen wir auf.
Freitag Abend: Abschiedsfeuer nach einem schönen Wandertag. Spannendes Gespräch über Liebe und Sex.
Samstag, 14.08., Vormittag: Wir gehen runter von der Schwäbischen Alb nach Bad Boll. Viele Brombeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren und Äpfel. In Bad Boll steigen wir in einen Bus nach Göppingen. Dort fahren einige mit dem Zug nach Hause, die 4 anderen fahren mit dem Länderticket nach Schopfheim, um am Rohkost Gathering (s.u.) teilzunehmen.

Gathering - Südschwarzwald

18.08. - 08.09.2010  ★  Etwa 35 Leute waren wir im Durchschnitt, 60 im Höchstfall und insgesamt kamen und gingen etwa 150 Teilnehmende. Der Platz ist eine abgelegene Wiese im äußersten Südwesten Deutschlands bei Schopfheim-Gersbach, umgeben von alten imposanten Fichten. Der Landwirt vergibt sie seit 5 Jahren hauptsächlich an Pfadfinder. Teilweise gibt es einen herrlichen Blick auf die Alpen. Unten fliesst ein Bach, und mit einem 15 Meter langen Schlauch bastelten wir uns eine Art Dusche. Das Wasser war natürlich... gut zur Abhärtung.

Weil etwa 850 m hoch gelegen, war es manchmal kühl, feucht und windig. Am 30.08. schrumpfte die Teilmehmerzahl aus diesem Grunde von 55 auf etwa 30: Den ganzen Tag Dauerregen mit kräftigem Wind... Doch es war gut so; solche Tage lehren uns, uns den Naturgegebenheiten anzupassen. Mit warmer Kleidung und gutem Regenschutz kann ich auch den Regen genießen! Hilfreich wäre sicherlich ein Tipi oder eine Jurte mit Ofen gewesen. Bereits am nächsten Tag konnten wir wieder die Sonne geniessen. Workshops gab es oft am laufenden Band: Yoga, Tai Chi, Massage, Kontakttanz, 6 Kräuterführungen u. a. Zum Vollmond gingen wir auf einen nahegelegenen kleinen Berg und machten den traditionellen "Angel-Walk".

Wir danken dem Hof Dinkelberg in Schopfheim für die guten Lebensmittel. Wir ernährten uns hauptsälich von diesen lokalen Erzeugnissen, ergänzten aber ein wenig mit Importwaren wie Bananen, Avokados und Sesam. Der Helena vom Cafe zur Kräuterwirtin in Gersbach und dem Eigentümer des Grundstücks danken wir für die freundliche Unterstützung.

Einige Stimmen:
" Ich musste nach Hause, nach Frankreich, war etwas traurig und überlegte wann denn das nächste Rohkost Gathering wäre. Doch bald war zu Hause alles erledigt, und ich sagte mir, es gibt gerade jetzt ein Rohkost Gathering, das Gathering geht noch weiter! Also packte ich meine Sachen erneut, fuhr zurück und freue mich wieder bei euch zu sein!"
"So abgelegen in der Natur, so ruhig, so frei von künstlichem Licht, einen so schönen Platz findet man nur noch selten in Deutschland!"
"Ihr seid alle wunderbar, ich bin so gerne bei euch!"

Wildpflanzen, die wir auf den Kräuterführungen fanden
(Wikipedia-Infos durch Anklicken):